ℹ️ ME/CFS ist eine Krankheit, die lange keiner ernst nahm und die lange nicht richtig nachgewiesen werden konnte. Jetzt zeigt eine neue Studie: Es gibt biologische Hinweise im Darm. Und künstliche Intelligenz erkennt sie.

📌 Eine neue Studie zeigt konkrete Hinweise auf biologische Veränderungen im Darm. Und eine KI erkennt sie mit erstaunlicher Präzision. Ein Team rund um die Mikrobiologin Julia Oh und Immunologin Derya Unutmaz hat in einer Studie, erschienen in "Nature Medicine", gezeigt, dass sich die Krankheit doch nachweisen lässt – mit Hilfe von KI und einer genauen Analyse des Darmmikrobioms. 

📌 Untersucht wurden 249 Personen, darunter 153 ME/CFS-Patient:innen. Die Forschenden nutzten eine KI-Plattform namens BioMapAI, die Stuhl-, Blut- und Routinedaten analysiert und daraus Muster erkennt.

📌 Die Trefferquote lag bei rund 90 Prozent, in externen Testgruppen lag sie bei rund 80 Prozent. Das System entdeckte klare Hinweise auf Immunreaktionen, Stoffwechselstörungen und ein aus dem Gleichgewicht geratenes Mikrobiom.

📌 Was sie fanden:

➡️ Niedrige Butyratwerte, eine entzündungshemmende Fettsäure aus dem Darm,

➡️ einen Mangel an wichtigen Nährstoffen für Energie und Immunbalance

➡️ Starke Entzündungsmarker, vor allem bei sogenannten MAIT-Zellen

➡️ Erhöhte Tryptophan- und Benzoatwerte, ein Hinweis auf mikrobielle Dysbalancen

📌 Besonders spannend: Wer erst seit Kurzem erkrankt ist, hat oft weniger gravierende Störungen als Langzeitbetroffene. Die Krankheit scheint sich mit der Zeit biologisch zu "verhärten", vermuten die Forscher:innen.

📌 Da Mikrobiom und Metabolom veränderbar sind, könnten sich aus diesen Erkenntnissen zukünftige Behandlungen entwickeln – etwa über Ernährung, Präparate oder gezielte Therapien.

 

Quelle: watson.de