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Gedanken und Bilder zu ME&CFS (44)
Hoffnung, ein Wort mit solch großer Bedeutung. ME/CFS-Erkrankten bleibt häufig nicht viel und um so wichtiger ist es, dass sie niemals ihre Hoffnung verlieren. Das ist bei all dem, was ihnen widerfährt, nicht immer leicht.
Ignorante Ärzte und Behördenkämpfe, die manchmal Jahre dauern und häufig nicht mal positiv ausgehen. Familie und Freunde, die einem vorwerfen, dass man nur nicht möchte oder einfach nur noch genervt sind, weil man mal wieder absagen muss. Der Verzicht auf so vieles, auf ein Leben, auf das Leben was ihnen ME/CFS genommen hat.
Es ist jedoch so unendlich wichtig, dass man bei all den ganzen negativen Dingen niemals die Hoffnung verliert. Die Hoffnung, dass ME/CFS endlich anerkannt wird. Die Hoffnung, dass sich Betroffene nicht immer und immer wieder rechtfertigen müssen. Die Hoffnung, dass es irgendwann ein Mittel gibt, was ME/CFS heilt oder zumindest bessert. Die Hoffnung, dass am Ende doch alles gut ausgeht. ???
Menschen mit ME/CFS haben nicht die Möglichkeit, jeden Tag rauszugehen oder überhaupt rauszugehen, denn diese Erkrankung führt häufig dazu, dass die Betroffenen haus-/ oder gar bettgebunden sind. Das mag ein gesunder Mensch schwer glauben und vor allem, wenn er dann jemanden mit ME/CFS doch mal draußen sieht und dieser ja gar nicht „krank“ aussieht, weil derjenige vielleicht (noch) nicht im Rollstuhl sitzt oder keinen Gehstock benötigt. Du siehst die Person vielleicht sogar lachen, rumalbern oder etwas Spaß haben und denkst dir deinen Teil.
Stopp, genau da liegt das Problem.
Nebel im Kopf, auch brainfog genannt, ist für ME/CFS Erkrankte ein extrem leidiges Symptom. Häufig sorgt brainfog dafür, dass man von den Mitmenschen für völlig „Banane“ gehalten wird. Das ist aber absolut nicht der Fall, denn ME/CFS macht vor niemandem Halt. Diese Krankheit kann einfach jeden Menschen treffen, ganz unabängig von seinem IQ. ME/CFS trifft Menschen in jedem Alter, leider auch viele Kinder.
Es darf bei Menschen mit ME/CFS auch mal spaßig zugehen, sonst würde man diesen Zustand noch viel schwerer oder überhaupt nicht ertragen.
ME/CFS-Patienten haben genauso wie andere Erkrankte das Recht darauf, zu lachen, mal glücklich zu sein oder etwas Spaß (in ihrem Umfang) zu haben, ohne sich dafür rechtfertigen zu müssen. Wie oft hören Menschen mit ME/CFS die Aussage "Du siehst ja gar nicht krank aus!". Wir können es nicht mehr hören… Was sagt ein Gesicht, ein Lachen oder sonst was darüber aus, wie krank oder gesund ein Mensch ist? Rein gar nichts.
Der Herbst zeigt sich uns mit all seinen bunt gefärbten Blättern von seiner schönsten Seite, aber er macht auch nachdenklich... So wie ein Baum seine Blätter abwirft, sollten auch wir von Zeit zu Zeit all die Dinge abwerfen, die uns schaden und nicht gut tun.
Das ist häufiger leichter gesagt als getan, aber gerade für ME/CFS Betroffene ist es unendlich wichtig, denn „Ballast“ in jeglicher Form, schadet dem Köper. ME/CFS Erkrankte müssen lernen, sich von ihrem alten Leben zu verabschieden.
Ein gutes Neues Jahr 2020 an alle ME / CFS Kämpfer und Kämpferinnen
JennyDie Sylvesternacht mit der ganzen Knallerei, Lichtern und Gerüchen, was ja vielerorts schon tagsüber beginnt, hat bei vielen ME/CFS Patienten schlimme Spuren hinterlassen.
Nicht nur für viele Tiere ist das unerträglich. Wie ist es euch ergangen?
Wir wünschen euch ein gesundes, gutes, glückliches und friedliches Neues Jahr mit vielen schönen Momenten, weniger Erschöpfung und Schmerzen!
ME / CFS bedeutet kämpfen, kämpfen, kämpfen bei minimaler Energie
JennyME/CFS-Erkrankte kämpfen Tag für Tag nicht nur gegen oder mit der Krankheit, sondern auch mit vielen anderen Dingen. Viele Betroffene führen ein Leben am Existenzminimum, denn innerhalb kurzer Zeit kann es passieren, dass sie nicht mehr arbeiten gehen können. Als wäre das nicht schon schlimm genug, darf man auch noch bürokratische Kämpfe mit Ämtern und Behörden ausfechten, obwohl man überhaupt keine Kraft mehr hat. Ist man erstmal an dem Punkt angelangt, einen Antrag auf Erwerbsminderungsrente stellen zu können, geht die Schlacht erst so richtig los.
Warum? Die meisten Ärzte kennen sich mit der Diagnose Myalgische Enzephalomyelitis oder Chronisches Erschöpfungssyndrom (ME/CFS) nicht aus. Was sie nicht kennen, kann es nicht geben. Wenn man sich selbst nicht mehr zu helfen weiß und sich eine Rechtschutzversicherung leisten konnte, sucht man sich Hilfe bei einem Rechtsanwalt. Idealerweise wüsste der Anwalt, was ME/CFS bedeutet, würde mit Rechtschutzversicherungen oder Prozesskostenhilfe abrechnen, doch dieses Ideal gibt es leider nicht. Und schon haben wir wieder ein neues Problem.
Letztendlich müssen wir uns mit unserem bisschen Energie auch noch solche Themen bewältigen, um nicht auf der Straße zu landen. Selbst wenn die Erwerbsunfähigkeitsrente irgendwann genehmigt wurde, ist diese in den meisten Fällen so gering, dass dazu noch eine Aufstockung durch das Sozialamt erfolgen muss (Grundsicherung). Wir kämpfen nicht nur einen Kampf mit der Erkrankung ME/CFS, sondern häufig auch ums nackte Überleben.
Es ist nicht immer das Beste, den gleichen Weg zu gehen, den Andere vor Dir beschritten haben, nur weil Du Dich vielleicht etwas vor Neuem fürchtest.
Geh tapfer Deinen eigenen Weg und hinterlasse Deine Fußstapfen, wo noch niemand vor Dir war.
Es ist Dein Weg und am Ende des Weges wirst Du stolz darauf sein, dass Du ihn zu Deinem Weg gemacht hast.
Das Leben mit ME/CFS ist häufig einfach nur grau, einsam und ohne jegliche Freude - aber vergesst niemals, dass man lernen muss, egal wie grau und dunkel alles ist, dass es auch so Wunderschönes und Buntes in dieser Welt gibt.
Man muss manchmal zweimal hinschauen, um das zu erkennen, aber es lohnt sich!
Freunde, Familie und auch Bekannte wenden sich leider häufig von einem ab, wenn man ME/CFS hat. Man fragt einmal, auch noch ein zweites oder drittes Mal nach einem Treffen oder auch wie es einem geht, aber spätestens nach dem 4. Mal fragen sind die meisten genervt.
Man muss wieder absagen, weil der Köper einen Strich durch die Rechnung macht. Man kann einfach nicht, der Körper kann nicht, obwohl der Kopf so sehr möchte. Am Ende bleiben dann meist nur noch eine Handvoll Menschen über die man „Freunde“ oder gar „Familie“ nennen darf, denn, wenn man nicht mehr funktioniert, passt man nicht mehr in diese Welt, in dieses System. In solchen Momenten wird einem bewusst, wie alleine man ist. Aber viele Erkrankte haben ein Haustier, wenn sie dem noch soweit es geht gerecht werden können und genau diese sind Balsam für unsere Seelen.
Ein Hund, eine Katze oder oder sind einfach da. Der Blick alleine in ihre Augen gibt uns so unendlich viel und kein Wort der Welt kann beschreiben, wie tief und innig die Liebe zu einem Tier ist. Es ist nicht einfach nur ein Tier, sie sind ein Teil von uns, unsere Familie, unser Leben, unser Halt, unser Anker, unser Alles. Wer nie ein Tier hatte, kann dies nicht verstehen, aber muss er auch nicht. Aber er wird auch nie erfahren, wie bedingungslos die Liebe eines Tieres ist und das ohne Wenn und Aber. Es ist einem Tier egal, ob du dick oder dünn bist, ob du schwarz oder weiß bist, ob du Männer oder Frauen liebst, ob du krank oder gesund bist, denn ein Tier liebt dich und nur dich. Was würden viele Erkrankte machen, ohne ihre Fellkinder? Ein Leben ohne Hund, ohne Katze oder oder oder ist möglich, aber sinnlos.